Dienstag, 24. März 2015

Generation Head Down



So wird spöttisch die Generation der ewigen Smartphone-User genannt, die weder beim Abendessen, noch beim Spazierengehen dem Blick vom Display heben können. Es könnte ja jemand etwas auf Twitter, WhatsApp, Facebook oder Instagram verlautbart haben.
Der Spiegel titelt in einer aktuellen Ausgabe: "Das Volkslaster" und vergleicht den Smartphone-"Konsum" mit Nikotinabhängigkeit oder anderen Alltagssüchten.

Die Wirtschaftswoche nennt es "Die eingerollte Generation".

Forscher der Uni Bonn haben - wie die Welt berichtet - eine Untersuchung per App in die Wege geleitet, die Erstaunliches an den Tag befördert hat:

Viele Betroffene unterschätzen Ihren Konsum demnach drastisch. Von 5.000 ausgewerteten Personen nutzten die meisten Ihr Smartphone knapp drei Stunden täglich. Davon gingen 35 Minuten für WhatsApp drauf, 15 Minuten für Facebook, fünf Minuten für Instagram und etwa eine halbe Stunde für Spiele. Telefoniert wurde dagegen im Schnitt weniger als 10 Minuten täglich.
Die immer erlaubte Frage lautet natürlich: "Na und?" Vielleicht ist es einfach egal, wenn Jugendliche mit geneigtem Kopf durchs Leben schleichen und die Farbe des Himmels nur noch vom eingestellten Hintergrundbild des Homescreens her kennen.
Die Frage ist eher eine Frage der Aufmerksamkeit: Widme ich diese meinem realen Umfeld und meinen Mitmenschen, oder meinem "virtuellen Umfeld".

Der hessische Rundfunk hat die "Gefahren der Smartphone-Nutzung" amüsant in einem Video zusammengestellt...

Was tun? Mein Vorschlag wäre: Vielleicht eine Zusatzspur mit Seitenbegrenzung für Smartphone-Fußgänger. Oder eine Betreuung durch Pflegekräfte, die während des Twitterkonsums auf den Verkehr achten. Am besten fände ich allerdings eine Art Blindenhund, der den abgelenkten Smartphone-Nutzer sicher durch den Alltag navigiert. Den könnte man direkt über "wearables" per App mit dem Smartpone verbinden, um so doch zumindest einen Teil der Aufmerksamkeit des Nutzers zurück zu gewinnen. Ein Piktogramm für den Einsatz eines solchen "Smartphone-Hilfshundes" habe ich schon mal bereit gestellt:




Vielleicht können die Krankenkassen ja dessen Kosten übernehmen, wenn übermäßige Handynutzung endlich als Suchtkrankheit anerkannt wird!

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